Gelassenheit für zwischendurch. Business-Snack und Schnack.

www.pexels.com

Ein kleines Lästerfasten: Die gesundheitswirksamen Auswirkungen von Pausen ohne abwertende Gespräche über Kunden, Kollegen oder Kinder… Rezepte für feine Business-Snacks gibt’s vielleicht an anderer Stelle, das „Du bist, was du ißt”  steht hier also nicht an erster Stelle, sondern das: Du bist, was du ißt – und sprichst….”

Kennen Sie das, man kommt nach Hause und erzählt erst einmal all die Ärgernisse des Tages. Der Partner, die Kinder  – jeder legt also erst einmal die Negativ-Beute des Tages auf den Tisch. Guten Appetit!

Oder es ist Pause, man lasse sich nur das Wort auf der Zunge zergehen, und die Kollegen laden ein, zum fröhlichen Abärgern… Lästern ist rudelbildend, wie schwer also, hier schweigend auf seinem Brötchen zu kauen, einfühlende und wertschätzende Worte in beide Richtungen zu formulieren und sich abzugrenzen! Es ist doch seltsam, von 8 Stunden Arbeit erzählen wir uns meist lediglich die Momente, die ärgerlich waren. Und verschweigen somit all die anderen Momente. Vielleicht gab es ja nur einen kurzen Augenblick, ein Moment von Genuss, Zufriedenheit, Arbeiten in Qualität, ein nette Begegnung? Die wird meist nicht erzählt – und damit hat sie auch nicht statt gefunden. Wir selektieren also das Tagesgeschehen, die Guten ins Tröpfchen, die Schlechten ins Töpfchen: Probieren Sie es aus, erzählen Sie mal nur einen Moment von Angenehmigkeit oder nutzen bei Ärgernissen die herrliche VW-Regel: “Ich hätte heute gerne in Ruhe meine Arbeit erledigt..” oder: schweigen. Probieren Sie es aus, wie Ihnen dann das Essen schmeckt, wenn Sie in Wohlgefühlen, in konkreter sinnlicher Wahrnehmung (was esse ich, was schmecke ich, was sehe ich, was höre ich etc.) bleiben, statt in mentaler Verkostung des Vergangenen. Mit wohlwollendem Snack stärkt man wohl die Thymusdrüse, das Gehirn der körpereigenen Abwehr -und das Großhirn, das ist doch schon mal nicht schlecht. Und statt emotionaler Luftverpestung wäre es vielleicht auch hilfreicher, Regeln für die gemeinsame Pausen aufzustellen, oder gegebenenfalls alleine zu essen, das hat zwar seinen Preis – aber noch niemandem wurde durch Lästern geholfen. Im Gegenteil. Vielleicht fehlt es manchmal an Mut, direkt auszusprechen, was man gerne hätte, und man bekommt im Lästern ein super Mutsurrogat, aber wir wissen mittlerweile doch, was all die Surrogate anrichten. Viele sagen an dieser Stelle, “Aber Lästern tut doch so gut!” Ja, vielleicht dem, der seinen Druck ablässt, aber mit diesen Worten schafft man eine Realität, eine neue Blickweise auch für den Gegenüber, ohne diesen vorher gefragt zu haben, ob er das überhaupt will.

Eine kleine tägliche Übung also:

Nach Hause kommen, und den Moment, der gut war, zu erzählen oder aufzuschreiben. Das sogenannte Glückstagebuch führen, welches schon nach 2 Wochen sogar messbare neuronale und biochemische Auswirkungen haben soll! Auf jeden Fall tut man dem Tag nicht mehr Unrecht, indem man nur das betrachtet, was mies lief. Das Andere ist ja auch da.

Eine Pause ist eine Pause ist eine Pause: Wirklich Pause machen, vom Arbeitsplatz und von Arbeitsbelangen kurz Abstand nehmen, in Ruhe etwas Gutes mümmeln, den Kopf frei machen und so einen feinen Busines-Snack mit gutem Schnack verbinden…