12. August 2019 Wie seltsam Ich blicke auf missmutige Gesichter. Und stelle fest: Immer, wenn Teilnehmende darüber reflektieren, was sie besonders an sich mögen, was einem ganz besonders gut von der Hand geht, sehen die Gesichter verschlossen, manchmal gar betrübt aus. Die Federn kratzen über das Papier, stockend, da geht bei vielen nicht viel… Zu Übungszwecken rege ich einen Aufschrieb an, was man alles nicht an sich mag, und flugs ändert sich das Bild. Leuchtende Augen, schwungvolle Schrift. Wie seltsam. Ein ähnliches Bild: Wenn Teilnehmende in der Gruppe sich gegenseitig erzählen, was alles so stresst und nervt, dann würde ein Außenstehender frohe Menschen sehen, freudvoll im Austausch, das hebt, so scheint es, die Stimmung. Und immer, wenn wir an Lösungswegen arbeiten: Wieder ein anderes Bild. Grübelnd, stockend, beinah missgestimmt. Grumbelgnana, der Asterix-Leser mag sich hier vielleicht ein Bild vorstellen von dem Stocken im Hirn, ich kann doch nicht, also wie wendet man jetzt die VW -Regel an, und ist das überhaupt machbar und darf man nicht mal auch richtig wütend sein… Wenn wir im Führungsteam an Strukturen arbeiten, wie Mitarbeitende gesund und kraftvoll bleiben können, dann ist das manchmal eher zäh. Man könnte, und sollte vielleicht und alles so pädagogisch korrekt. Wenn wir den Schwarzen Schwan zeichnen: Was haben wir beigetragen zum Worst Case, wie schaut dieser denn aus (wenn alles schief geht, Führung, Politik, Kommunikation….) – dann haben wir kreative, beglückte, lachende Menschen, die gleichzeitig einen guten Blick auf mögliche Verläufe haben … Hm. Ist das nicht seltsam?