20. Dezember 2022 Welpig agil sein Neulich war ich in einem Unternehmen, in dem jeder Vorschlag spielerisch aufgenommen wurde: „Ja, und man könnte…“, „Hier wäre es noch leichter…“, und „so könnte man einfach mal anfangen…“ Das agile Team erschien mir wie freundliche, junge Welpen, die miteinander um einen Ball ringen. Ich möchte deshalb das Zielbild „welpig agil sein“ in meinen Sprachschatz aufnehmen. Nach einer langen Zeit des „Ja, aber wie soll das gehen“-Balletts, wäre es mir so nach einem einfachen ausprobieren, in einem vorab eng gesteckten Rahmen. Dann kontrollieren. Dann verfeinern. Dann erweitern. Diese fröhliche Lösungsorientierung der Welpigkeit ist in diesen unsicheren Zeiten sicher nicht einfach zu erreichen. Ein erster Schritt wäre hierbei vielleicht, konsequent ein „Ja aber“ durch ein „Ja und“ zu ersetzen. „Ja, und lasst uns bedenken dass…“, „Ja, und es könnte uns helfen, wenn…“ Das wäre schon ein erster Schritt in diese spielerische Leichtigkeit, die nicht in abgekauten, zerfledderten Kompromissen endet, was bei realen Welpen allerdings wahrscheinlich wäre. So suche ich noch nach einer Alternative zu „Welpig“ – und genieße bis dahin diese lösungsfokussierte und effiziente Team-Energie unter diesem Label. Wie viel Zeit braucht es für Widerstand, wie wenig für Lösungen. Deshalb erstaunt es mich immer, wenn Unternehmen sagen, sie hätten keine Zeit für agile Meetings. Würde man nur die Zeit und Kraft der Raucherecken-Diskussionen, der ängstlichen und voreiligen Interpretationen ersetzen durch maximale Welpigkeit, oder nur durch die Fragestellung, was es bräuchte, um in diesen Zielzustand zu kommen – es wäre einfacher. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen in den kommenden Tagen viel freundliche Welpigkeit.